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London / IK - Wie wir bereits am 2.03.2005 berichteten schreitet die Technologie in Richtung Mind-Control immer weiter voran. Komapatienten aus ihrer Isolation herauszuholen, durch eine Maschine die ihre Gedanken lesen kann, scheint bald kein Menschheitstraum mehr zu sein.
Bereits 1999 gelang es Affen durch pure Gedankenkraft einen Roboterarm, an einem 1000 km entfernten Ort, via Internet zu steuern. Den Tieren wurde ein Chip ins Gehirn transplantiert und ein Sensorarmband angebracht, um so ihre Muskelimpulse auf den Cursor eines PCs zu übertragen.
Etwa eine halbe Sekunde, bevor sie eine Bewegung ausführten, änderten sich ihre maximal 5 Millivolt schwachen Gehirnströme, die mittels Elektroenzephalogramm und 128 an der Kopfhaut angebrachten Elektroden gemessen wurden. Dieses elektrische Bereitschaftspotenzial zeigte an, ob sie den linken oder den rechten Arm bewegten.
Der vom Hals abwärts gelähmte, im Rollstuhl sitzende, 25 jährige Matthew Nagle, dessen Arme an den Lehnen festgeschnallt sind, gewann durch diese Methode ein Tischtennisspiel umd mit seinem BrainGate-Interface einem implantierbarten Mikroelektroden-Array mit digitaler Signalverarbeitung kann er sogar einen Fernseher auf telepathische Weise bedienen.
Jetzt ist dieses Verfahren noch verbessert worden. Dylan Haynes and Geraint Rees vom University College London setzten fMRI für ihre Forschungen ein.
Bei fMRI handelt es sich um ein radiologisches Verfahren, das mittels elektromagnetischer Wellen verschiedene Organe des menschlichen Körpers untersucht. Es hat eine sehr hohe räumliche Auflösung (1-3 mm), geht aber über die rein morphologische Bildgebung hinaus und stellt Funktionszustände der Organe als Bildinformation dar.
Wissenschaftler testeten sechs freiwillige Teilnehmer und zeigten ihnen Bilder von Gesichtern, Katzen und fünf Kategorien künstlicher Objekte wie Häuser, Sessel, Scheren, Schuhe und Flaschen, während ihr Gehirn per funktioneller Kernspintomographie gescannt wurde. Zur Kontrolle wurden zusätzlich gezielt abstrakte Bilder gezeigt.
Zu 96% konnte festgestellt werden ob die Testperson gerade an eine Katze, einen Schuh oder einen Sessel dachten, bei Gesichtern und Häusern lag die Trefferquote sogar bei fast 100 Prozent.
Obgleich anhand dieser neuen Technik fehlerfrei und unbeeinflusst die Existenz von bestimmten Informationen im Gehirn nachgewiesen wurde, auch wenn der Überprüfte versuchte, sein Wissen zu verbergen wird sie bei der Verbrechensbekämpfung noch nicht angewandt.
Neurobiologe Yang Dan von der University of California in Berkeley hält den Einsatz des Gehirscannings als Ersatz für die althergebrachten polygraphischen Untersuchungen zur Zeit für ausgeschlossen, da die erhaltenen Datenmuster nicht immer eindeutig einer bewussten, vorsätzlichen Lüge zugeordnet werden könnten.
Die komplexen Informationen eines Gehirns zu dekodieren wird wohl auch in den nächsten Jahren das Ziel weiterer Forschungen sein.
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