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Drastische Ausbreitung der HIV-Infektion
Russland hat ein Problem mehr
09.06.2006 10:24 Uhr
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Archiv: HI-Virus, das sich aus einer Immunzelle herauslöst
© public Domain
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Moskau/Russland - Die Zahl der HIV-Infizierten in Russland wird sich in den nächsten Jahren potenzieren, befürchtet der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsausschusses in der Staatsduma, Michail Grischankow.
"Es muss prognostiziert werden, dass die Zahl der HIV-Kranken, die sich beim Geschlechtsverkehr infizieren, um das Mehrfache anwachsen wird. Die Infektion überschreitet den Rahmen der Risikogruppen", sagte er am Donnerstag in einer diesem Thema gewidmeten Konferenz in der Staatsduma.
Er stellte fest, dass sich die soziale Struktur der HIV-Infizierten verändert. Waren es früher Drogensüchtige und Angehörige der so genannten Risikogruppen, so seien nun zunehmend Frauen betroffen. Es nehme ferner die Zahl der Infektionen zu, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Das sei eine gefährlichen Tendenz, jedoch eine in allen Ländern typische Erscheinung, wo der Virus früher als in Russland aufgetreten ist.
Für die Früherkennung würden im Jahre 2006 im Rahmen des Nationalen Projektes Gesundheit ungefähr 100 Millionen US-Dollar bereitgestellt, was das Vorjahresvolumen um das 20-fache übertreffe.
Der Abgeordnete sprach sich in diesem Zusammenhang für die internationale Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines Impfstoffes aus.
Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der Staatsduma, Tatjana Jakowlewa, erläuterte, dass 50 Prozent der Mittel, die im Rahmen des Nationalen Projektes zur Verfügung stehen, für die Früherkennung eingesetzt werden. Sie plädierte außerdem für eine Aufklärungskampagne unter der Bevölkerung.
Der Chef der russischen Hygieneinspektion, Gennadi Onischtschenko, sieht die Hauptursache für die Verbreitung der HIV-Infektionen in den sozialen Erschütterungen, die das Land in den letzten 15 Jahren durchgemacht hat "Viel hängt von den sozialen Bedingungen ab. Das ist der Preis der Zivilisation", sagte er der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Das Mitglied der Gesellschaftskammer Leonid Roschal rief zu besonderer Fürsorge für die HIV-infizierten Kinder auf. Er forderte dazu auf, endlich von Worten zu Taten überzugehen und für Kinder besondere Therapien zu entwickeln.
Der Vizesprecher der Staatsduma, Arthur Tschilingarow, führte Zahlen des Gesundheitsministeriums an, wonach offiziell 340.000 Russen mit einer HIV-Infektion leben. Nach Expertenschätzungen betrage die reale Zahl jedoch 940.000. Auf diese Probleme müsse auch die Aufmerksamkeit der G8 gelenkt werden.
(JB)
Quelle:
RIA Nowosti
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