Shickshinny / USA - Seit langem versuchen die Vertreter des akademischen Kreationismus, des so genannten Intelligent Design, dieses als Unterrichtsfach in die Schule einzubringen. Doch nun erklärte einer der Fürsprecher der umstrittenen Evolutionsalternative, dass diese Anstrengungen wahrscheinlich nicht gewinnbringend wären.
Trotz der Überzeugung, dass der akademische Kreationismus die gleiche Berechtigung hätte wie Darwins Evolutionstheorie und daher auch an Schulen gelehrt werden müsse, ist Randy Tomasacci der Meinung, dass derzeit kein Platz für das Intelligent Design in den Schulen sei.
Werbung
Randy Tomasacci ist Mitglied des Pennsylvania-Northwest Area Schulrates und stimmte nach mehrmonatigen Debatten zusammen mit seinen Kollegen nun auch gegen das Vorhaben, das Intelligent Design in den regionalen Schulen auf den Lehrplan zu setzen. Denn auch diesem Schulrat würden mit Sicherheit, wie anderen zuvor, eine Klage und eine darauf folgende gerichtliche Auseinandersetzung drohen.
"Ich denke, dass dies die beste Entscheidung für uns gewesen ist, da sich das Ganze zu einem wahren Minenfeld für uns entwickelt hat", erklärte Randy Tomasacci seine Entscheidung.
"Wenn wir es durchgesetzt hätten, für jede Klasse, überall. Dann hätten wir einen Rechtsanwalt benötigt", ergänzte er und bezieht sich hierbei auf den ersten Zusatzartikel der US-Verfassung, welchen das Intelligent Design bei der Einführung in die Schulen verletzt hätte. Im ersten Zusatzartikel wird eine strikte Trennung von Religion und Staat vorgeschrieben.
Die Entscheidung des ehemaligen Ministers Tomasacci ist stark durch die letzten gerichtlichen Urteile gegen das Intelligent Design geprägt. So entschied erst Ende vergangenen Jahres ein Richter aus Dover, dass der akademische Kreationismus eindeutig religiös geprägt sei. Daher dürfe dieser nicht an staatlichen Schulen gelehrt werden. Des Weiteren wurde auch eine Schule aus dem Bezirk El Tejon verklagt, weil diese einen Kurs namens "Philosophy of Design" anbot. In diesem wurde unter anderem gelehrt, dass das Leben zu komplex für eine natürliche Evolution sei und es daher von einer höheren Macht kreiert worden sein müsse, diese Theorie entspricht der Lehre des Intelligent Design.
Trotz des festen Glaubens von Tomasacci an die alternative Entstehungsgeschichte ist er davon überzeugt, dass es derzeit keinen legalen und sicheren Weg gibt, das Intelligent Design auf regionaler Ebene an US-Schulen lehren zu lassen.
Die Gegner der Kreationisten-Bewegung sehen die nach ihrer Meinung "einsichtige" Wahl von Randy Tomasacci und seinen Kollegen als Erfolg. Trotzdem ist derzeit noch nicht abzusehen, inwieweit und ob die Entscheidung andere Schulräte beeinflusst, welche die kreationistische Lehre einführen wollen. (MF)
Veröffentlichung und Weitergabe, auch auszugsweise, bei Newsbeiträgen unter Angabe der Quelle (www.paranews.net) mit Hyperlink zu www.paranews.net nur zu nicht kommerziellen Zwecke gestattet.
Bilder, Artikel, Dokumentationen, Interviews, u.a. dürfen nur nach vorher schriftlich erteilter Genehmigung durch den Verlag veröffentlicht oder vervielfältigt werden.
Alle Rechte vorbehalten.