Zürich / Schweiz - Peter Brugger, Leiter der Neuropsychologischen Abteilung am Universitätsspital Zürich, ging der Frage nach, warum einige Menschen an übersinnliche Phänomene glauben und andere den Grenzwissenschaften skeptisch gegenüberstehen.
Der Wissenschaftler und sein Team experimentierten mit einer Gruppe von 40 Studenten, setzte sie vor einen Bildschirm und zeigte ihnen in kurzen Zeitabständen eine Bildabfolge. Die Testpersonen bekamen für einen kurzen Augenblick diffuse Muster, Worte, einen verworrenen Buchstabensalat, zerknitterte Gesichter und alltägliche Physiognomien zu sehen.
Während die 20 Probanden, welche an paranormale Phänomene, Ufos, Esoterik und PSI-Kräfte glaubten, in dem verworrenen Buchstabensalat Wörter erkannt haben wollen und in den zerknautschten Gesichtern normale Gesichtszüge, hatten die Skeptiker keine diesbezüglichen Wahrnehmungen. Daraufhin bekamen alle Testpersonen das Medikament L-Dopa verabreicht, um die Konzentration im Gehirn zu erhöhen. L-Dopa wird normalerweise nur von Parkinson-Patienten eingenommen, da dieses Krankheitsbild mit einem chronischen Dopamin-Mangel einhergeht. Nach der Einnahme L-Dopa hatten unversehens alle 40 Gruppenmitglieder das Gefühl in den diffusen Mustern ein Gesicht zu erspähen und plötzlich konnten auch die Skeptiker sinnvolle Wörter in dem Buchstabensalat erkennen.
Peter Brugger wies allerdings daraufhin, das die einmalige Verabreichung von Dopamin nicht ausreichte um aus den Freidenkern schlagartig Grenzwissenschaftsgläubige zu machen.
Ein weiteres Experiment wurde mit dem Cursor am Computer ausgeführt. Die Teilnehmer mussten die Cursortaste von der linken unteren Ecke in die rechte obere Ecke führen, um sich dort eine Belohnung Käse oder eine Bestrafung Mausefalle abzuholen. Ziel sollte sein soviel Käse wie möglich zu sammeln. Kurioserweise durchschauten lediglich 2 der Probanden das Spielregel-Prinzip.
Die Stundenten, welche an paranormale Phänomene glaubten, stellten die wildesten Thesen über komplizierte Spielzüge auf und versuchten periodische Muster zu erkennen, dabei war die Methode ein Käsestück zu erhaschen sehr einfach. Gewinnen konnte nur, wer sich mehr als 5 Sekunden Zeit ließ um in die obere Ecke zu gelangen.
Fazit des Wissenschaftlers: "Die Leute sehen zu viele Muster, sie sehen zu viele Regelmäßigkeiten, nicht nur in diesem Spiel, sondern wahrscheinlich auch im Spiel Leben."
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