Oak Island ( Teil 3)
Ein Artikel von Jürgen Bayer
02.07.2004
Und es ist doch der Gral?
Als ich bei meinen Recherchen durch das Netz streifte, hatte ich einige Male sehr merkwürdige Theorien vor mir liegen. Eine davon war die Theorie, dass in dem geheimnisvollen Schacht der Gral, der heilige Kelch, liegen würde. Selbst durch den letzten Winkel meiner Gehirnwege war es für mich nicht vorstellbar, wie man auf solche Gedanken kommen kann. Also stand für mich fest, hier musst Du recherchieren. Und so stellte ich mir folgende Frage: Könnte in dem Schacht wirklich der Gral liegen und ist es durch Geschichte oder andere Recherchen denkbar? Fangen wir grundlegend einmal ein an: Wenn man sich auf die Suche nach dem heiligen Gral begibt, stößt man immer wieder auf die Templer. Entstanden aus acht Rittern, wurden die Templer 1120 n.Chr. der erste geistliche Orden, der nur dem Papst allein unterstand. Aus dem Orden, der sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Pilger im Heiligen Land zu beschützen, wurde schnell eine länderübergreifende, machtvolle Institution. Durch die Schirmherrschaft des Papstes und durch die Einführung neuer Zahlungsmodalitäten wurde der Orden nicht nur mächtig sondern auch reich. Adlige, Fürsten oder Könige wurden durch die Templer gesponsert und dabei abhängig, wodurch die Templer wenig oder keine Steuern bezahlen mussten. Dies führte dazu, dass der Orden im Jahre 1307 durch König Phillip dem Schönen von Frankreich zerschlagen wurde. Die Reichtümer des Ordens wurden hingegen nie gefunden. Immer wieder suchte man an den verschiedensten Stellen auf der ganzen Welt. Aber bis heute ist nichts dergleichen bekannt, dass auch nur ein kleiner Teil des Schatzes der Templer aufgetaucht oder gefunden worden ist.
Eine wichtige Frage ist allerdings noch offen: Wie kamen Sie nach Amerika und das noch vor der Entdeckung dieses Landes? Müsste dann nicht Amerika vor der Zerschlagung der Templer offenkundig entdeckt worden sein? Nun, versetzen wir uns einmal in die Lage eines Templers, der von heute auf morgen gejagt wird. Es geht hierbei nicht um die Begleichung einer Mietschuld von 500 EURO, sondern um Leben oder Tod. Bei den Templern waren nicht nur große Bauherren sondern auch hervorragende Seeleute. Würde ein gejagter Seemann jemals verraten wo er seinen „Schatz“ vergraben hat? Ich würde es nicht. Hinzu kommt, dass der Schacht auf Oak Island ein Meisterwerk der Baukunst ist und dass an sich nur ein hochbegabter und gelernter Ingenieur dazu in der Lage ist solch Bauwerk zu vollenden. Ist ein einfacher Pirat oder Piratenkapitän hierzu fähig? Die Templer durch Ihre straffe Organisation und Ihre Kenntnisse wären dazu in der Lage gewesen. Auch ist die Frage nach den gefundenen Kieselsteinen sehr interessant. Der 16 jährige Junge, der das Loch einst entdeckte spricht auch von komischen Schriftzeichen mit Kieselsteinen gelegt. Diese Kieselsteine stammten nicht von der Insel. Nun, ich gebe zu, dass der Gedanke an den Gral auf den ersten Blick etwas mürbe und theoretisch klingen mag, aber auf den zweiten Blick sieht die Sachlage schon anders aus. Immerhin soll die Bundeslade durch Templer 1127 bei Ausgrabungen in Jerusalem auch gefunden worden sein.
Es dürfte jedem klar sein, dass man diese Theorie an sich nur dann Beweisen kann, wenn man es schafft auf den Grund des Schachtes zu gelangen und dabei denselbigen hebt. Aber einmal kurz darüber nachzudenken und die Frage sich stellen, ob es durch Geschichte theoretisch belegbar sein könnte, kann man doch immer.
(Ler)
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