Krasnojarsk / Russland - Das Museum des Tunguska-Meteoriten in Krasnojarsk zieht in Kürze in ein neues Gebäude um. Das Museum, das der Forscher Juri Labwin als private Kollektion gestaltet hatte, erhält somit einen offiziellen Status.
Wie die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti aus der Stadtverwaltung Krasnojarsk am Mittwoch erfuhr, wurden dem Museum, dessen Sammlung schätzungsweise 17 Millionen Euro kostet, Räume im Direktionsgebäude der Filiale der russischen Wissenschaftsakademie zur Verfügung gestellt. Außerdem werden beim Museum, das bislang kein eigenes Personal hatte, drei wissenschaftliche Mitarbeiter eingestellt.
Mit dem Tunguska-Ereignis (auch als Tunguska-Meteorit bekannt) bezeichnet man die ungeklärte Explosion, die sich am 30. Juni 1908 in Sibirien, in der Nähe des Flusses Steinige Tunguska ereignete. Die meisten Augenzeugen berichten von einer Explosion, einige jedoch auch von mehreren. Bei dem Ereignis wurden die Bäume im Umkreis von bis etwa 30 km entwurzelt und Fenster und Türen in der 70 km entfernten Siedlung Wanawara eingedrückt. Noch in über 500 km Entfernung nahmen Beobachter – wie etwa die Reisenden der Transsibirischen Eisenbahn - einen hellen Feuerschein, eine starke Erschütterung, Druckwelle und Donner war.
Zahlreiche russische und internationale Forschungsexpeditionen untersuchten seitdem mehr als 2000 Quadratkilometer sibirische Taiga, konnten jedoch keine Gegenstände meteoritischer Herkunft finden. Zugleich gelang es dem sibirischen Enthusiasten Juri Labwin, eine große Menge einmaliger Exponate zu sammeln, die seiner Meinung nach eine besondere Zusammensetzung haben und mit der Explosion verbunden sein sollen.
Nach dem Umzug des Museums werden Wissenschaftler und führende Experten im Bereich der kosmischen Anthropologie und Archäologie sehr wahrscheinlich die Möglichkeit bekommen, die Exponate auf deren Echtheit hin zu überprüfen.
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