Zacatecas / Mexiko - Am 3.10.2005 berichtete ein britischer TV-Sender über das ungewöhnliche Leben des Jesus Aceves, der in dem kleinen Dorf Zacatecas unter dem Namen "Werwolf" bekannt ist. Der 31jährige leidet seit seiner Kindheit an Hypertrichose, einer Überbehaarung des Körpers. "Überall wo ich hinging wurde ich angestarrt, wie ein Monster", beschwerte er sich. "Es gibt sogar Menschen, die glauben, dass ich verflucht bin. Kinder durften nicht mit mir spielen und Erwachsene fürchteten mich", fügte der 31jährige hinzu.
Sicher, wer die Geschichten von dem blutdürstigen "Wolfmann" kennt, der in den Vollmondnächten nach Menschenopfern sucht, erinnerte sich wieder an die wilden Geschichten um das dämonische Tier, wenn er Jesus Aceves begegnete. Alte Überlieferungen erzählen davon, dass man der Kreatur lieber nicht zu Nahe kommen sollte, denn einmal von dem Wesen der Nacht gebissen, mutieren die Opfer ebenfalls zu Werwölfen, den Erzfeinden der Vampire.
Weiblichen Kreaturen wird eine besondere Gabe nachgesagt. Allem Anschein nach erholen sie sich sehr schnell von ihren Verletzungen, sofern sie welche haben. Bis zu 2 Meter könnte der Werwolf werden und würde u.a. liebgewonnene Familienmitglieder angreifen, da er, nach der Verwandlung, jeglicher Erinnerung beraubt sei. Wieder zum Mensch geworden, kämen schreckliche Träume, die ihn an seine nächtliche Bösartigkeit erinnern würden. Den Werwölfen wird nachgesagt, das sie das Tageslicht scheuen, kein Wasser mögen, in Raserei um sich schlagen und ein grässlich verzerrtes Gesicht hätten. Das furchterregnende Wesen kann angeblich nur durch zwei Methoden zu Tode kommen. Entweder man erschießt es mit einer Silberkugel oder setzt es einer Mondfinsternis aus.
Traurige Bilanz der alten Legende: Zur Zeit der Hexenprozesse wurden annähernd 100.000 Menschen, meist Männer, wegen Wolfsverwandlung verfolgt und ca.250 angeklagt, da eine Tierverwandlung im totalen Widerspruch zur theologischen Vorstellung des Mittelalters stand.
Einem Gerichtsprozess dieser Art wäre wohl auch Aceves ausgesetzt gewesen, falls er in der Zeit der Inquisition und Hexenverfolgung gelebt hätte. Doch in unserer aufgeklärten Zeit weiß man um den medizischen Hintergrund der außergewöhnlichen Behaarung des Mexikaners. Auch wenn einige Passanten erschrocken Reißaus nahmen, als sie dem behaarten Jesus Aceves in der Nacht begegneten, hat er doch wenig gemein mit dem vollmondsüchtigen Monster. Trotz des Spottes, den der Mexikaner ertragen musste, sah er bis vor kurzen keine Notwendigkeit seine Gesichtsbehaarung abzurasieren, genausowenig wie seine Schwester Lillia, die ihre Hypertrichose offen zur Schau stellt und sogar einen Job der mexikanischen Polizei bekam. "Letztendlich habe ich mich doch für eine Rasur entschieden, da ich einen tollen Job in einem Hotel angeboten bekam", erzählte der Vater von drei Kindern.
Auf die Frage, was das Beste an seiner Totalbehaarung sei, antwortete Aceves: "Ich komme viel in der Welt herum und wurde schon nach Australien, Nauru, Japan, Taiwan, Neu Seeland, Südamerika und in die USA eingeladen."
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