Archiv: Mysteriöse Viehverstümmlung in Schweiz
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Archiv: Lageplan Schweiz
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Meldungen über mysteriöse Tierverstümmlungen wurden nun auch aus der Nordwestschweiz, durch zahlreiche schweizerische Tageszeitungen bekannt. Aus den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft und Solothurn wurden seit August/September 2005 alleine 46 Fälle von Tierverstümmlungen durch die Polizei bestätigt. Es handelte sich mehrheitlich um Kühe und Pferde, aber auch Ziegen, Schafe und Katzen waren betroffen. Nach Angaben der Behörden konnten keine Hinweise auf die Täter ermittelt werden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ereigneten sich die Taten in der Nacht.
Nach Auffassung des Einsatzleiters, Beat Krattiger, von der Sonderkommission "Zaun" der Polizeibehörden von Baselland, Aargau und Solothurn, sind hier Tierquäler am Werke.
Die Opfer wurden mit Verletzungen und fehlenden Geschlechtteilen vorgefunden, auch am Kopf wurden Schnittstellen festgestellt. Die Zitzen oder der gesamte Euter der Kühe wurden abgeschnitten und mitgenommen. Das ungeborene Kalb, eines der Opfer, war ebenfalls tot. Genitalbereiche wurden häufig mit chirurgischer Genauigkeit entfernt. In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag, den 24-25.8.2005 verschwanden drei Kühe in Elay-Provinz von Soleure.
Veterinärpathologen der Uni Zürich hatten bei 13 mutmaßlich zu Tode gequälten Tieren keine eindeutigen Hinweise auf Fremdeinwirkung gefunden. Dabei handelte es sich um Tiere aus den Kantonen Zürich und Aargau. Nach Angaben der Universität gab es in keinem Fall Hinweise auf Tierquälerei, das widerspricht der Auffassung des Einsatzleiters der SK "Zaun".
In insgesamt sechs der 13 Fälle wurde bei den untersuchten Tieren eine Erkrankung festgestellt, die zum Tode führte. Die Tiere wurden nach dem Tod zum Teil von Wildtieren angefressen.
Die Sonderkommission Baselland soll aber trotz der Erkenntnisse der Uni Zürich weitergeführt werden. Die Polizei verteidigte auch die von ihr verhängte Informationssperre, auch vergleichbar bei den Anfängen derartiger Vorfälle 1967 in den Provinzen der USA. Bei der Fahndung hatte die Polizei mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Sehr mühsam sei die Suche nach Reifenspuren oder gar Spermaspuren in einer hektargroßen Wiese, nicht einfach sei auch die Spurensuche in einem Kuhstall, sagte Krattiger. Da Tierquälerei juristisch ein Vergehen, nicht aber ein Verbrechen sei, ist auch der Einsatz von Mittel wie Telefonüberwachungen nicht erlaubt. Die Polizeikräfte haben bisher über 10 000 Einsatzstunden oder 1171 Arbeitstage geleistet, wurde vom Baseler Polizeikommandant Kurt Stucki bekannt gegeben. Die Ermittlungskosten belaufen sich bisher auf rund 1 Million Franken. Bei Überwachungsmaßnahmen seien bis zu 20 Patrouillen im Einsatz gewesen. Die Polizei von drei (Provinzen) im Norden der Schweiz setzte eine Belohnung von 26.000 Schweizer Franken für Hinweise auf den Täter aus.
August/September 2005 wurden auch verschiedene Viehverstümmlungen aus Frankreich, USA und Argentinien gemeldet. Sollte sich herausstellen, dass die schweizerischen Fälle sich mit denen aus USA-Argentinien gleichen, hat Europa ein großes Problem.
Bedenkt man, dass es so ähnlich auch vor über 40 Jahren in USA angefangen hatte und die Behörden auch dort zuerst Tierquäler für die Taten verantwortlich machen wollten, ist es umso erstaunlicher, dass bis zum heutigen Tag nicht ein einziger Täter für die dort insgesamt über 20000 betroffenen Opfer ausfindig gemacht wurde. Warum? Die Antwort steht vielleicht in den Sternen. Ich habe dem schweizerischen SK meine Recherchen von Nord-Südamerika zur Verfügung gestellt, um einen Vergleich vorzunehmen.
(DoS)
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