Monterey / USA – Steven Miller und seine Mitarbeiter vom Naval Research Laboratory in Monterey konnten jetzt aufgrund einer vorgenommenen Auswertung der Aufnahmen eines Satelliten, im wahrsten Sinne des Wortes, mehr Licht ins Dunkel eines bis dahin noch weitgehend unbekannten Phänomen's bringen. Es handelt sich um eine rätselhafte Lichterscheinung, die schon Seefahrer im 17. Jahrhundert beobachtet haben wollen. Die See verwandelt sich am Horizont zu einem milchig-weiß glühenden Gebilde. Da früher die Berichte von Augenzeugen, die das Phänomen beobachten konnten, als Seemannsgarn abgetan wurden, schenkte dem zunächst kaum jemand Beachtung. Jetzt lieferte der Satellit, beim Scannen von einer Fläche von rund 15.000 Quadratkilometern, beweisführende Bilder. An durchgehend drei Nächten hatte der Satellit Aufnahmen von diesem Phänomen machen können.
Im Logbuch der SS Lima steht ein Eintrag vom 25.1.1995, dass das Schiff gerade auf dem Indischen Ozean unterwegs war, als die Besatzung vor der Küste von Somalia drei Nächte durch das Phänomen beobachten konnte. Aus dem Logbuch: "Es schien, als segelte das Schiff durch ein Schneefeld oder glitte über Wolken."
Steven Miller und seine Kollegen des Naval Research Laboratory berichteten in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (Bd. 102, Nr. 40,S. 14181), dass sich dieses Leuchten die ganze Zeit über ausdehnte und mit der Meeresströmung fortbewegt wurde. Die Wissenschaftler vermuten zwar lumineszierende Mikroben, aufgrund der Ausdehnung des seltsamen Leuchtens, können aber bislang keine definitive Erklärung für die Ursache des Licht-Phänomens liefern. Die mikroskopisch-kleinen Lebewesen brauchen große Mengen einer Chemikalie, die sie selbst produzieren. Damit es zu dem flächendeckenden Leuchten kommen kann, müssen die Organismen in dichten Kolonien leben und anhäufen. Einzelne Organismen könnten niemals solch eine Leuchtkraft auf einem Punkt aufbringen, dass man es sehen könnte. Bedingungen hierfür, könnten beispielsweise in einer Algenblüte gefunden werden, behaupteten die Forscher. Ferner fanden sie heraus, dass das Glühen in Bereichen eines kalten Wirbels auftritt, die übrigens für das Anregen des Wachstums von Algen bekannt sind.
Die Wissenschaftler erhoffen sich weitere Erkenntnisse anhand der Satellitenbilder und eine zukünftige Vorhersage des Lichtphänomens. Dann wären Fahrten mit Forschungsschiffen in die Regionen machbar, um Wasserproben zu entnehmen und um das Rätsel des geheimnisvollen Glühens im Meer lüften zu können.
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