Moskau / Russland - Die Klage der russischen Astrologin Marina Bai gegen die Nationale Luft- und Raumfahrtagentur NASA auf Wiedergutmachung des moralischen Schadens, der ihr durch die "Bombardierung" des Kometen Tempel-1 zugefügt wurde, wird ab Mittwoch vor dem Presnenski-Gericht in Moskau verhandelt.
Wie der Rechtsanwalt der Klägerin, Alexander Molochow, gegenüber RIA Nowosti zum Ausdruck brachte, wurde der Prozess wegen der Abwesenheit eines Vertreters der amerikanischen Weltraumagentur schon einmal vertagt.
Die Astrologin hatte zuvor ein gerichtliches Verbot der "Bombardierung" des Kometen angestrebt. Da die NASA unterdessen den Kometen am 4. Juli mittels der Sonde Deep Impact "bombardierte", wurde die Klage abgeändert.
"Die Astrologin meint, dass die Handlungen der Agentur einen Anschlag auf das System der geistigen und Lebenswerte sowie des natürlichen Lebens der Weltalls darstellen, was das natürliche Kräfteverhältnis des Universums zerstört", wird in der Klageschrift ausgeführt. Marina Bai bezifferte ihren moralischen Schaden mit 8,708 Milliarden Rubel, also etwa 300 Millionen US-Dollar.
Die "Bombardierung" des Kometen Tempel-1 erfolgte 134 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Ziel des Experiments war es, die Zusammensetzung der Stoffe, die den Kometen bilden, zu ermitteln. Auf den Kometen schlug die Sonde von der Größe einer Waschmaschine und mit einem Gewicht von ungefähr 400 Kilogramm auf.
Nach Auffassung des bekannten russischen Physikers, des Mitglieds der Wissenschaftsakademie Wladimir Fortow, gefährdet die "Bombardierung" des Kometen die Erde keinesfalls. "Die Umlaufbahn des Kometen wurde durch den Aufschlag nur um 10 Zentimeter verschoben", sagte er.
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