Milos/Griechenland - Wie wir bereits berichteten fand in den vergangenen Tagen die internationale Tagung über Atlantis statt. Forscher und Philosophen aus zahlreichen Ländern tauschten dabei ihre Theorien und neuen Gedanken aus, die durch neue Funde und Hinweise entstanden sind oder bekräftigt wurden.
Die wohl am meißt verbreitete Theorie besagt, dass Zypern Atlantis gewesen sein soll. Neue Hinweise auf die geographische Lage des sagenumwobenen Kontinents - Funde zahlreicher Amphoren auf dem Meeresgrund vor der Insel - bekräftigen erneut diese Theorie.
Eine weitere Theorie stammt von Ronnie Alonzo, ein philippinischer Forscher. Er erklärte anhand eines aus seiner Heimat stammenden Steines, der besondere Maserungen enthält, die sich mit einer Erdbebenlinie auf einer Karte decken soll, dass sich Atlantis von Island über Großbritannien bis zu den Kanaren erstreckt.
Insgesamt 48 Theorien über die Lage von Atlantis wurden bei der Tagung vorgetragen. Ihre Autoren erhoffen sich einmal so berühmt zu werden, wie einst Heinrich Schliemann mit seiner Entdeckung Trojas.
Die Indizien sprechen dafür, dass Atlantis keine nur erfundene Geschichte ist, die vor ca. 2.500 Jahren von Platon verbreitet wurde. Details über den vor ca. 11.500 Jahren plötzlich versunkenen Kontinent und seiner Struktur schrieb er in "Timaios" und "Kritias" nieder.
Über der ganzen Welt verteilt, sind Hinweise auf Atlantis gesucht und gefunden worden und jeder will ihn entdeckt haben. Hier einige Auszüge der neuen Theorien.
In der Meerenge von Gibraltar will der Geologe Jacques Collina-Girard von der Universität Aix-Marsielle die im Meer gelegenen Spartel-Inseln als Ort von Atlantis entdeckt haben. Doch sein Kollege Marc-Andrè Gutscher von der Universität Brest will dies mit Hilfe eines Computermodells widerlegen können. Das Modell zeigt, wie der Meeresspiegel nach der letzten Eiszeit in Gibraltar anstieg. Seiner Theorie nach, gab es keine Insel vor Gibraltar, sondern nur zwei Felsspitzen. Eine Anhebung des Meeresgrundes um ca. 40 Meter wären erforderlich, um große Inseln in der Gegend sichtbar zu machen. Solche Situationen könnten nur hohe seißmische Aktivitäten erreichen und hätten bis zu 8 mal auftreten müssen, um überhaupt das Land über dem Meeresspiegel sichtbar weden bzw. verschwinden zu lassen. Es ist aber nur ein Erdbeben diesen Ausmaßes bekannt und ereignete sich 1755 in Lissabon. Es gab auch keinerlei archäologische Funde in den Regionen, die auf die Zeit vor 11.500 Jahren zurückführen wären.
Eine andere Theorie hat der Physiker Axel Hausmann von der Technischen Universität Aachen aufgestellt. Er ist der Ansicht, dass Atlantis mit einem Plateau zwischen Malta und Sizilien identifiziert werden könne, da auf beiden Inseln 6000 Jahre alte Gebäude stehen und auf eine Landverbindung zwischen beiden Inseln hinweisen. Er gab an, dass man statt der griechischen Zeitrechnung die altägyptische Zeitrechnung nehmen müsse. Dies käme mit den Überlieferungen der alten Schriften Platos hin, zumal das Plateau damals unter Wasser gelegen haben soll.
Die beiden Forscher Siegfried und Christian Schoppe scheinen die plausibelste Erklärung über den Verbleib von Atlantis zu haben und erklären es wurde vor rund 7.500 Jahren vom schnell steigenden Meeresspiegel des Schwarzen Meeres überspült. Da zu der angegebenen Zeit das Schwarze Meer ca. 130 Meter tiefer gelegen war als heute, müsste vom Marmarameer Wasser hineingeströmt sein. Rund 100.000 Quadratkilometer Land sind dann auf diesem Wege verschwunden.
Der amerikanische Meeresgeologe Robert Ballard fand Reste einer aus der Steinzeit stammenden Stadt, also ein Beweis für Menschen die sich zumindest auf der Flucht vor Fluten befanden.
Anders als die zuvor erwähnten Theorien, ging der Philosoph von der Open University in Israel, Yair Schlein an das Rätsel heran und deutet damit an, dass Atlantis nicht im Meer versunken sei. Er ist davon überzeugt in Platons Geschichte eine Art Gleichnis entdeckt zu haben. Dies soll darauf beruhen, dass in jeder Gesellschaft der Keim des Untergangs steckt. Der Philosoph machte dies anhand der Fälle Irlands, Israel und der damaligen DDR fest.
Mit der Begründung, dass das Wissen um die Wahrheit unmöglich sei und Atlantis dafür als Symbol steht, kam der Philosoph Amihud Gilead von der Universität Haifa zu Wort.
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