Salta / Argentinien - Tausende Gläubige pilgern jeden Samstag die kleine, nach Rosen duftende Serpentinenstrasse zum Sanktuarium Virgen del Cerro in Salta hinauf, um dort hingebungsvoll und innig zu beten.
Einige der Wallfahrer sind fest davon überzeugt, dass ihnen dort oben auf dem Berg, die Mutter von Jesus dem Nazarener erschienen sei und sogar ein paar Worte des Trostes und der Ermahnung für sie hatte. Wieder andere glauben fest daran, dass ihre Gebete erhört wurden und ihnen eine wundersame Heilung widerfahren sei, nachdem sie die heilige Stätte aufgesucht hatten.
Die Atmosphäre rund um das Sanktuarium ist erfüllt von unvergleichlichem Gottvertrauen, das viele Kranke inspiriert, sich den Händen von Maria Livia Galiano de Obeid anzuvertrauen. Zuversichtlich formatieren sich seelisch, körperlich und geistig Kranke in einem Halbkreis und warten auf Heilung, durch die Visionärin. Diese tritt feierlich und mit einem Bittgebet auf den Lippen an jede einzelne Person heran, berührt sekundenlang ihre Brust und lässt sie anschließend von Helfern zu einer Sitzbank geleiten. Nach stundenlanger Arbeit bedankt sich Maria Livia in einem Gebet für die göttliche Hilfe, bevor sie die heilige Stätte verlässt.
Begonnen hatte Maria Livia Galiano de Obeid's Weg im Jahr 1990. In jenen Tagen erschien der bescheidenen Hausfrau und Mutter dreier Kinder, die Jungfrau Maria, in Gestalt eines wunderschönen jungen Mädchens und bereitete die Ehefrau auf ihren bevorstehenden Lebensweg vor. Fünf Jahre nach ihrer ersten Marienerscheinung sprach die Argentinierin, das erste Mal, über ihre häufigen Zwiegespräche mit der heiligen Mutter.
Sie berichtete, dass die himmlische Frau mehrere Herzenswünsche hatte. Zuerst sollte ein Schrein auf dem Berg bei Salta erbaut werden. Nachdem dieser fertiggestellt war, erschien die Göttliche erneut bei Maria Livia und forderte ein Sanktuarium, welches als Anlaufpunkt für alle Christen fungieren sollte. Daraufhin wurde im Mai 2001 mit den beschwerlichen Bauarbeiten begonnen. Da es keine Straße gab, die zum Berg hinaufführte, mussten Material und Arbeitsgeräte hinaufgetragen werden. Allein der Mithilfe von zahlreichen Pilgern ist es zu verdanken, dass das Projekt Virgen del Cerro verwirklicht werden konnte.
Doch damit war die Jungfrau Maria noch nicht zufrieden, denn sie kontaktierte erneut die Visionärin Maria Livia und begehrte nun eine Ausbildungsstätte für angehende Priester, sowie ein Heim für altersschwache Pastoren und Mönche. Vorrangig sollten sich die Gläubigen der Eucharistie widmen, eine größere Hingabe zu Gott, mehr Frömmigkeit und Gottvertrauen zeigen.
Der gegenwärtige Erzbischof von Salta, Msr. Mario Cargnello, untersagte Maria Livia Galiano de Obeid das Beten und Heilen in der Öffentlichkeit, solange er das Phänomen noch untersuchen läßt. "In meinem Zuständigkeitsbereich ist es ausdrücklich verboten, dass Laien ihre Hände auflegen," teilte er der Öffentlichkeit mit.
Auch der Erzbischof von Mendoza, Jose Maria Arancibia, meldete seine Zweifel an der Echtheit der Erscheinungen an, die angeblich auf dem Berg des öfteren stattfinden und bezweifelt Maria Livia's heilende Kräfte, die ihr angeblich von Jesus gegeben wurden. Bevor er keine Resultate bezüglich der psychologischen Tests, die sich Maria Livia Galiano de Obeid unterziehen musste, vor Augen hat, will er kein Statement zu Gunsten Maria Livia's abgeben.
"Zur Zeit bin ich davon überzeugt, dass die Frau und die Karmeliter Nonnen keinesfalls die Leitgedanken und Grundsätze der katholischen Kirche vertreten." so Mendoza
Daraufhin schrieben vergangenen Monat einige Mitarbeiter von Maria Livia Galiano de Obeid, einen Brief an den Erzbischof und baten um etwas mehr Verständnis für das Phänomen.
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